Brennholz effektiv verbrennen
Holz „als Brennstoff vor der eigenen Tür“ wird mit den hohen Energiepreisen wieder eine ganz neue Wertschätzung entgegengebracht. Umso wichtiger ist eine effektive Nutzung, mit der sich nicht nur Geld sparen, sondern auch die Umweltbelastung reduzieren lässt.
In der waldreichen Region des nördlichen Westerwaldes wird immer noch viel mit Holz geheizt. So verwundert es nicht, dass die Bewohnerinnen und Bewohner der Region einem Infoabend brennendes Interesse entgegenbrachten. Rund 20 Zuhörende fanden sich bei der Kooperationsveranstaltung des Klimaschutzmanagements der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain und dem Forstamt Altenkirchen im Ratssaal in Gebhardshain ein.
Carsten Frenzel, Produktleiter Waldinformation, Umweltbildung, Walderleben von Landesforsten Rheinland-Pfalz, erläuterte, wie man den Heizwert des Holzes nutzbar macht. Dazu gehört das sofortige Schneiden des Holzes auf Ofen- bzw. Kessellänge, das feine Spalten (max. 30 cm Umfang) und die luftige und überdachte Lagerung auf Unterlagen. So ist das Holz auf jeden Fall nach zwei Sommern ofentrocken mit einem Wassergehalt von rund 15 Prozent. Nur so darf es verbrannt werden.
Die Baumarten und ihr Energiegehalt war ein weiterer Punkt, den der Forstmann ansprach. Besonders hob er hervor, dass Nadelhölzer entgegen der weit verbreiteten Meinung ebenfalls als Feuerholz taugen, und zwar nicht nur zum Anfeuern: „Klein gespalten und trocken geht jede Holzart!“ Aufgrund der unterschiedlichen Hitzeentwicklung bei Buche, Fichte und allen anderen Baumarten empfahl Frenzel, je nach Wärmebedarf mehrere Sorten zu lagern. Zudem hänge eine effektive Nutzung auch stark vom Wirkungsgrad des Ofens oder Kessels ab.
Zum Anfeuern sollte fein gespaltenes Nadelholz verwendet werden, da dieses schnell ein kräftiges Feuer liefert. Am rauchärmsten gelingt das mit dem Anfeuermodul, das Frenzel den Zuhörern präsentierte. Hierbei wird das Feuer von oben entzündet. Außerdem gab es noch viele weitere Tipps zum richtigen Nachlegen („Nie nur ein Scheit!“), Ausmachen oder der Einstellung der Luftklappen.
Interessant war für die Besucher und Besucherinnen zum Schluss die Frage, welche Auswirkungen auf den Betrieb ihrer Holzfeuerung die Bundesimmissionsschutzverordnung hat. Denn einige haben von ihrem Schornsteinfeger schon die Mitteilung erhalten, dass eine Nutzung nur noch bis Ende dieses Jahres möglich sei. Außer dem Austausch gibt es mittlerweile mehrere Nachrüstmöglichkeiten, die Frenzel vorstellte.
Für fast jede Fragestellung rund ums Heizen mit Holz gab es Antworten wie auch Infomaterial.
Wer den Infoabend verpasst hat, hat noch die Chance auf kostenfreie Tipps am 23.1. um 19 Uhr im Ratssaal der VG Daaden-Herdorf. Diesen finden Sie unter www.treffpunktwald.de . Infos bei cfrenzel@wald-rlp.de. Im Internet gibt es Merkblätter und einen Lehrfilm unter www.fairfeuern.ch.
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