Gesellige Neujahrswanderung mit erstaunlichen Geschichten
Rund 50 Heimat- und Bergbaufreunde waren am Neujahrstag mit von der Partie, als der Förderverein der Grube Bindweide am Besucherbergwerk seine traditionelle Wanderung zum Jahresauftakt startete. Bevor es zum gemütlichen „Prosit Neujahr“ ins örtliche Westerwaldmuseum ging, stand quasi zwecks Erholung nach dem so oft kalorienreichen Jahreswechsel eine zweistündige Wandertour auf dem geselligen Programm. Gemäß bewährtem Brauch bestand überhaupt kein Mangel an Gesprächsstoff und Neuigkeiten. Der weite Bogen spannte sich von edlen Neujahrsvorsätzen bis hin zur faustdicken Überraschung. So stellte sich bereits bei der Begrüßung am Besucherbergwerk heraus, dass eine Wanderfreundin noch kurz vor Mitternacht, wenn auch vergeblich gelobt hatte, ihrer besseren Hälfte im neuen Jahr keine Widerworte mehr zu geben. Auf die konkrete Frage nämlich, wann der gute Vorsatz gebrochen worden sei, hieß es dazu vom bedauernswerten Ehemann klipp und klar: „Um 00.15 Uhr war schon wieder alles wie gehabt!“
Wie nicht anders zu erwarten, hatte Förderverein-Geschäftsführer Konrad Schwan, sehr unterstützt von ortskundigen Heimatfreunden, unterwegs für eine Überraschung mit heiter-historischem Pfiff gesorgt. Bevor am Barbaraturm auf der Steineberger Höhe diese Entdeckung aus dem Fachgebiet Medizin zur Freude der Gäste endlich gelüftet wurde, ging es erst einmal steil bergauf. An reichlich frischem Wäller Wind fehlte es jedenfalls dort oben nicht, als Konrad Schwan nun der gespannt lauschenden Wandergruppe ohne dabei eine Miene zu verziehen weismachen wollte, dass unlängst am Standort des Turms Hinweise auf eine frühere Arztpraxis gefunden worden seien. Und mehr noch – sogar Restbestände nach dem alten und sehr lange geheim gehaltenen Erfolgsrezept „Medizin für Schüchterne“ sollen wohl jetzt geborgen worden sein. Und da lag es nun bei der Neujahrswanderung für alle Beteiligten wie das Amen in der Kirche klar auf der Hand, dies bislang völlig unbekannte Produkt an Ort und Stelle im Kreis der testfreudigen Wanderschar zu verkosten. Kein Wunder also, dass am Ende bei diesen Bedingungen das gemeinsam gesungene bergmännische Steigerlied wie am Schnürchen klappte.
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