Mitgliederversammlung des Deutschen Heilstollenverbandes fand in Gebhardshain statt
Erstmals in seiner rund 35-jährigen Geschichte tagte der Deutsche Heilstollenverband jetzt in Rheinland-Pfalz. Was lag da nun näher, als Tagungsort das Rathaus in Gebhardshain zu wählen, denn bloß einen Steinwurf entfernt befindet sich mit dem Besucherbergwerk Grube Bindweide in Steinebach die einzige rheinland-pfälzische Einrichtung des Deutschen Heilstollenverbandes.
Genau dort trafen sich die Gäste zum Auftakt der zweitägigen Zusammenkunft. „Wir sind alle sehr pflegeleicht“, hieß es da mutig in Anbetracht des üblichen Frühjahrs-Hochwassers im Tiefen Stollen, weshalb die Kurzführung nur mit dichten Gummistiefeln möglich war. Eine spannende Lektion Heimatkunde, verbunden mit einem zünftigen Glückauf, steuerte Förderverein-Geschäftsführer Konrad Schwan (Kausen) zur Begrüßung der Gästegruppe bei.
Den mit Abstand kürzesten Anfahrweg hatte der Arzt Dr. Joachim Schwarz aus Dickendorf, der seit einem Jahr Präsident des Heilstollenverbandes ist. Die Teilnehmer mit den weitesten Anreisen kamen sogar aus dem Bayerischen Wald, der Fränkischen Schweiz, aus Thüringen, dem Schwarzwald und aus Westfalen. Zudem waren Gäste per Videobild in den Rathaussaal zugeschaltet.
Gleich zu Beginn des offiziellen Teils gab es für den 70-jährigen Präsidenten eine dicke Überraschung. Für seine gut zehnjährigen pionierhaften Verdienste um den Heilstollen Bindweide erhielt Dr. Schwarz nicht bloß Beifall, sondern obendrein vom Beigeordneten Joachim Weger (Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain) die Ernennung zum „Steiger ehrenhalber“ und als bergbauliches Statussymbol einen Siegerländer Häckel. „Du warst von Anfang an als eigentlicher Motor mit Herzblut dabei“, hieß es in der Laudatio. Zu den ersten Gratulanten gehörten Iris Maya von der Heilstollen-Geschäftsstelle in Neubulach und Peter Thönig (Touristikbüro in Gebhardshain). Ganz oben auf der Tagesordnung standen neben Formalien und Wirtschaftsplänen Beratungen zu aktuellen und geplanten wissenschaftlichen Studien inklusive Fragen zu chronischen Erkrankungen der Atemwege. Auch konkrete Bewertungen durch Patienten und Behandlungserfolge kamen zur Sprache. Im Team mit Präsident Schwarz referierten die Doktoranden Madelaine Eicke und Gerrit von Komorowski von der Universität Gießen. Eines der wesentlichen Ziele ist nach wie vor die grundsätzliche Aufnahme traditioneller Naturheilverfahren in den Heil- und Hilfsmittelkatalog. Immerhin lautet das Motto aller 12 deutschen Therapiezentren kurz und bündig: „Gesundheit aus dem Schoß der Erde!“ Und das ist nach Überzeugung aller Beteiligten überhaupt keine Worthülse.
Die nächste Fachtagung des deutschen Heilstollenverbandes soll übrigens am 6. und 7. März 2025 im Bereich der Kluterthöhle in Ennepetal im südlichen Ruhrgebiet stattfinden.
Der Beitrag steht unter Einhaltung der Bildrechte von Dritten zur freien Verfügung.